Weniger Kitapersonal?

Jörg Johann

In der jüngsten Sitzung des Dezernatsausschusses II wurde eine Vorlage zum neuen Kita-Gesetz des Landes eingebracht. Dabei ging es um das sogenannte Sozialraumbudget, das ein Baustein der personellen Ausstattung aller Kitas ist. Darin aufgegangen sind vorherige Programme, wie „Lerne die Sprache deines Nachbarn", durch das in Trier vier Personalstellen gefördert werden. Im Ergebnis wirft die Vorstellung der Veränderungen noch einige Fragen auf.

So muss mindestens eine Kita eines freien Trägers mit deutlich weniger Personal als bisher planen. Dabei handelt es sich sogar um eine integrative Kita, die sich um beeinträchtigte Kinder kümmert. Zwar werden nicht in Gänze radikal Stellen reduziert, im Gegenteil: An manchen Stellen kann die Personalisierung auch zunehmen. Aber in der Summe wird diese Kita mit 1,6 Stellen weniger rechnen müssen. Vor allem ist dabei tragisch, dass sie allein durch den Wegfall des Programms „Lerne die Sprache deines Nachbarn" eine halbe Stelle verliert. Damit verlieren Menschen, die seit vielen Jahren in diesem Programm tätig sind und in den betroffenen Kitas über das eigentliche Programm hinaus gebraucht werden und diese bereichern, ihre Stelle. In der Stadt betrifft das drei Mitarbeiter*Innen, eine Stelle bleibt erhalten.

Der Verlust an Personal in dieser einen Kita wirft Fragen auf. Wie sieht es denn bei den anderen Kitas im Stadtgebiet aus? Bricht nun ein Wettbewerb zwischen den einzelnen Kitaleiter*Innen aus, wer den größten Kuchen, also die meisten Stellen, bekommt? Nach welchen Kriterien wird das Geld verteilt? Welchen Ermessensspielraum bietet das neue Kita-Gesetz des Landes? Die Linksfraktion hat für die nächste Stadtratssitzung am 8. Dezember eine Anfrage gestellt und bittet die zuständige Stelle um die Beantwortung.