Trier braucht kein neues Shopping-Center

Katrin Werner

Das Vorhaben in Trier ein zweites Shopping-Center zu bauen, ist mehr als überdimensio-niert. Es scheint als wolle die Stadt, die Trier Galerie als Erfolgsmodell heranziehen. Leider vergisst sie dabei, dass es in der Trier Galerie zwar kaum Leerstände gibt, dafür aber einige Geschäftsschließungen und eine Neustruktu-rierung der Geschäfte in der Galerie. Ein Zei-chen dafür, dass der Trier Markt an Ein-kaufsmöglichkeiten gesättigt ist.
Diese Meinungen teilen auch viele Bürgerin-nen und Bürger, die für Trier keinen Mehrwert für das Bauvorhaben eines zweiten Shopping-Centers sehen.
Vielmehr sehe ich in der Errichtung eines zweiten Centers die Gefahr, dass es zu einer Anhäufung von denselben Ketten kommt, die bereits schon in Trier existieren. Dies würde dazu führen, dass die Trierer-Innenstadt an Attraktivität verlöre. Trier ist gerade deshalb für viele interessant, weil es unterschiedliche Läden gibt. Unser Fußgängerzone hebt sich auch deshalb von größeren Städten ab, weil sie einen eigenen Stil und Charakter hat.
Anstatt in Trier ein neues Shopping-Center zu bauen, sollte die Stadt eher darüber nachden-ken, wie sie das reiche Kulturangebot mit den Einkaufsmöglichkeiten verbinden kann. So kann man Trier als attraktive Shopping- und Einkaufsstadt mit dem touristischen und kulturellem Leitbild verbinden. Synergien dürften hier für beide Konzepte entstehen.
Dass der Stadtvorstand bei dieser Entschei-dung eine Hinterzimmerpolitik verfolgt, ist in jedem Fall inakzeptabel. Solche Entscheidun-gen betreffen das Stadtbild und gehören so in die zuständigen Ausschüsse und in den Stadt-rat. Auch wenn es nach Aussage des Stadtvor-standes möglich ist, diese Entscheidung ohne den Rat zu treffen, zeugt es doch von schlech-tem Stil, die Fraktionen bei Entscheidungen einer solchen Größenordnung außen vor zu lassen.