Theater ums Theater - Trier schafft die Kultur ab

Katrin Werner

Mit einer Internetpetition versucht Gerhard Weber, Intendant des Trierer Theaters, für den Erhalt seines Hauses mobil zu machen. Auf städtischer Seite zeigt man hierfür allerdings wenig Verständnis. Die Linksfraktion stimmt den Ansichten der Petition zu. Bereits in der Vergangenheit hat unsere Fraktion immer wieder vor einem Kulturkahlschlag gewarnt und diesen angeprangert. Auch die sogenannten „Kulturpolitischen Leitlinien“ stellen weniger ein Konzept für die Zukunft dar, sondern einen Bericht über den Status Quo. Punkte wie der, dass nicht alle Kulturstätten erhalten werden können, müssen gerade für das städtische Theater wie ein Schlag in den Magen wirken.

Aber auch der restliche Inhalt des Papiers versetzt weder die kulturellen Institutionen, noch die freie Szene in Hochstimmung, sondern schürt Ängste. Einerseits soll Trier durch weitere Shoppingcenter attraktiver gemacht werden, andererseits beschneidet man die kulturelle Attraktivität. Die Förderung lediglich ausgesuchter Leuchtturmprojekte, die Prestige und Wirtschaftlichkeit versprechen, werden nur kleine aufflackernde Lichter sein, unter denen eine breite Kulturszene im Dunkeln bleibt.

Auch bei den Streitigkeiten um das Theater und die kulturelle Zukunft der Stadt geht es um die finanzielle Schieflage des Haushaltes und leere Kassen. Doch nicht nur hier, sondern auch bei Bildung und Sozialem wird der Rotstift angesetzt, wie an der Debatte um die Grundschulen und den Kürzungen in der Jugendhilfe zu sehen war.

Trier lebt von Kultur und Tourismus, betreibt so aber Raubbau an den eigenen Ressourcen. Die Linksfraktion wendet sich entschieden gegen eine Politik des kulturellen und sozialen Kahlschlages und setzt sich für den Erhalt und Ausbau der Einrichtungen und Institutionen ein.