Prostitution bleibt weiter unreglementiert

Linksfraktion im Stadtrat

Nach Auskunft der Stadt wird es noch dauern, bis das Trierer Rotlichtmilieu durch ein Gesamtkonzept geregelt wird. Die Linksfraktion sieht hier allerdings akuten Handlungsbedarf und verweist auf die Notwendigkeit konkreter Regelungen.

Das Thema Prostitution entwickelt sich für Trier zum heißen Eisen. Das Flatrate-Bordell konnte bereits nicht verhindert werden. Nun breiten sich Straßenstrich und Wohnungsprostitution weiter aus. Folgen dieses Anstiegs sind nicht nur die größere Sichtbarkeit des Gewerbes, sondern auch der Anstieg ansteckender Geschlechtskrankheiten. Diese werden von der neu eingerichteten Beratungsstelle für SexarbeiterInnen bestätigt. Ursache hierfür ist aber weniger eine Nachlässigkeit der Frauen, sondern der ansteigende Wunsch nach ungeschütztem Sex, der aus dem Milieu bestätigt wird. Hinzu kommen geringe bis gar keine Deutschkenntnisse der Frauen und mehr als mangelhaftes Wissen über Verhütung und gesundheitliche Prävention.

Daher hat die Linksfraktion eine Anfrage der Grünen im Stadtrat unter anderem um die Frage ergänzt, was in Trier zum Schutz der Prostituierten getan wird, sowohl in Sachen Gesundheitsvorsorge als auch bei Arbeitsbedingungen und der Sicherheit vor Übergriffen. Weiterhin geht in der kommenden Stadtratssitzung auch die Frage an die Stadt, wie viele SexarbeiterInnen in Trier tätig sind und in welchen Beschäftigungsverhältnissen sie stehen.

Nur mit einer genauen Erfassung der Ausbreitung des Gewerbes sind konkrete Maßnahmen möglich, die einem unreglementierten Zuwachs entgegenwirken und zu dauerhaften, praktikablen Lösungen führen. Nach Meinung der Linksfraktion ist eine mögliche, mehrere Jahre andauernde Debatte nicht tragbar und wird die Situation kaum verbessern.