Postcoroniale Kultur

Linksfraktion Trier

Um sachgerechte und wirkungsvolle Politik zu machen ist es wichtig, sich dann und wann Expertise in unsere Fraktionssitzungen einzuladen. Dies machen wir seit einiger Zeit themengezielt und auf unsere Prioritäten zugeschnitten. Durch Corona erfolgten diese Gastgespräche in den letzten Monaten ebenfalls digital und sind via Stream in den sozialen Medien einsehbar.

In unserer letzten Sitzung 2020 begrüßten wir den Intendanten des Moselmusikfestivals, Tobias Scharfenberger, und die kaufmännische Leiterin Lilian Erbel. Hauptthema war natürlich auch hier die Lage der Kulturschaffenden in der Pandemie. Einig waren wir uns darin, dass Kultur endlich zur Pflichtaufgabe werden soll, anstatt weiterhin am dünnen Faden der freiwilligen Leistungen zu hängen, was für die meisten kulturellen Institutionen und Schaffenden gilt.

Machen wir uns nichts vor, die „Kultur“ wie wir sie kannten wird es nicht mehr geben. Das ist auch die Zeit, auch neue Wege zu gehen. Kultur für alle, bedeutet auch Kultur mit allen. So lautet eine weitere wesentliche Aussage unseres Gespräches. Uns ist es ein großes Anliegen, den Rahmen für kulturelles Schaffen inklusiv, partizipativ und demokratisch zu gestalten. Dies möchten wir auch in Kulturleitlinien für Trier festgehalten wissen.

Leider blieb uns die Eingabe solcher Leitlinien auch durch die Krise verwehrt. Aber der passende Zeitpunkt wird kommen. Auch in Trier gelten die zentrale Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Was lehrt uns das Jahr 2020? Innovation, Kreativität, Selbstentfaltung, Gemeinschaft, Kooperation und Nachhaltigkeit müssen an erster Stelle stehen. Wir werden uns dafür einsetzten, dass sich die kulturelle Vielfalt Triers nach der Krise wieder schnell erholt, progressiv und partizipativ und demokratisch geführt. Denn Kultur, das sind wir alle. Was wird sie uns in Zukunft wert sein?