Mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt

Julia Didie

Die Vorstellung eines Pilotprojektes der Anti-diskriminierungsstelle des Bundes zu anonymisierten Bewerbungen hat zu einer breiten Diskussion in der Öffentlichkeit geführt. Aus rund 8550 Bewerbern konnten zwischen November 2010 und Dezember 2011 insgesamt 246 Stellen besetzt werden. Neben Post und Telekom nahmen auch Arbeitsagenturen aus Nordrhein-Westfalen und die Stadtverwaltung Celle an dem Projekt teil.


Die Linksfraktion sieht dieses Projekt und seine Ergebnisse als gelungenen Vorstoß an, die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Nicht nur die asymmetrische Einstufung weiblicher und männlicher Bewerber würde vermindert. Auch Migranten, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, behinderte oder ältere Mitbürger erhalten durch anonymisierte Verfahren größere Chancen. Die Linke ist daher der Ansicht, dass es nicht nur bei einer Diskussion über die positiven Effekte des Projektes bleiben sollte.

Die Einführung anonymisierter Verfahren bietet den Vorteil, BewerberInnen nicht wie leider immer noch üblich nach Kategorien wie Geschlecht, Alter, Familienstand oder Staatsangehörigkeit zu selektieren. Vielmehr ist es möglich, die BewerberInnen nach ihren individuellen Fähigkeiten zu beurteilen. Die Linke sieht dieses Modell als ein Beispiel an, das Schule machen sollte. Gerade für die Stadt Trier, die laut Arbeitsagentur eine Arbeitslosenquote von sechs Prozent aufweist, könnten die anonymisierten Bewerbungsverfahren eine Chance bieten, mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen.

Julia Didié