Längeres gemeinsames Lernen

Linksfraktion

Die Auflösung der gemeinsamen Orientierungsstufe (GOS) am Mäusheckerweg wurde in der letzten Stadtratssitzung beschlossen. Die Linksfraktion bedauert dies, weil es ein pädagogisch wertvoller Ansatz war für das längere gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern.

Nun gehen die Realschule plus und das Friedrich-Spee-Gymnasium wieder einen getrennten Weg. Dies bewertet die Linksfraktion als falsches Signal und Rückschritt. Die GOS war eine Chance, echte Inklusion zu betreiben und Schülerinnen und Schülern mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, gemeinsam mit nichtbehinderten Kinden und Jugendlichen zu lernen, sich kennen zu lernen und Freundschaften zu knüpfen. Inklusion ist aber nicht nur durch die UN-Behindertenkonvention voranzutreiben, sondern bereits durchzuführen. Es ist aber auch nicht einfach nur eine romantische Idee von einer gemeinsamen Gesellschaft für alle Menschen ohne Barrieren, eine Art Utopie.

Es ist vor allem harte Arbeit und es bedarf eines politischen Willens, dies auch zu wollen. Die pädagogischen Konzepte für das gemeinsame Lernen brauchen Zeit, um zu greifen. Sie brauchen die personelle Ausstattung, um eine individuelle Förderung möglich zu machen.

Aber leider wollte man dies in diesem konkreten Fall nicht. Es hat sich dort die Angst durchgesetzt, dass der pädagogische Erfolg darunter leidet, wenn Gymnasiasten und Realschüler zusammen lernen. Dies ist aber nachweislich falsch. In der fünften und der sechsten Klasse ist noch lange nicht festgelegt, wer das Potenzial hat zum Abitur oder zur Mittleren Reife oder zum Hauptschulabschluss.

Gesamtschulen haben eine GOS. Die Linksfraktion fordert ein gemeinsames inklusives Lernen bis zur 10. Klasse. Das längere gemeinsame Lernen ist eine Chance zu mehr Bildungsgerechtigkeit und eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich zu entwickeln.