Kitas und Horte mit weniger Personal?

Jörg Johann

In den Haushaltsberatungen hat die Linksfraktion beantragt, dass die Stadt den Trägern der städtischen Kitas 13 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher finanziert. Das Geld sollte zum Beispiel über zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen nach der Corona-Krise kommen. Schließlich nutzt eine gute Kinderbetreuung auch den Arbeitgebern. Leider hat der zuständige Ausschuss unseren Antrag abgelehnt. Scheinbar wurde das Problem für die betroffenen Kitas, die Kinder und deren Eltern nicht erkannt.

Dabei wurde uns vom für die Personalausstattung zuständigen Jugendamt im November eine Liste zur Verfügung gestellt, aus der die neue Personalisierung der Kitas und Horte im Stadtgebiet hervorgeht. Viele Kitas profitieren dabei. Es gibt jedoch auch zu viele Verlierer. Mehr als 20 Kitas in der Stadt werden Personal verlieren. Vor allem integrative Einrichtungen wie der Hort am Weidengraben oder die Integrative Kita am Petrisberg sind betroffen. Die Nestwärme-Kita verliert drei volle Personalstellen. Auch die in dem Programm „Lerne die Sprache deines Nachbarn" finanzierten Stellen fallen zu 75 Prozent weg. Dieses Programm diente dazu, an einem Tag in der Woche den Kindern die französische Sprache und Kultur vorzustellen.

Wir fordern nach unserem gescheiterten Antrag bei den Etatberatungen das Jugendamt und die Stadtverwaltung auf, den betroffenen Kitas bei der Lösung des Problems zu helfen. Dies ist den betroffenen Einrichtungen auch zugesagt worden. Jedoch drängt langsam die Zeit: Ab 1. Juli wird das neue Kita-Zukunftsgesetz des Landes mit dem daraus resultierenden Personalabbau in den betroffenen Kitas und Horten Realität. Die Einrichtungen und das betroffene Personal brauchen Planungssicherheit. Wir bleiben dran.