Kinder mit Behinderungen nicht weiter ausgrenzen

Marc-Bernhard Gleißner

Die Nachricht, dass die Treverer Schule in Trier geschlossen und vom Landkreis übernommen wird, hat in der Presse Wellen geschlagen. Die Empörung war groß, dass Trier nun eine Schule verliert. Aber keiner empört sich darüber, dass schon seit Jahren Schülerinnen und Schüler aus Trier und den umliegenden Kreisen jeden Tag kilometerweit gefahren werden, um an einer behindertengerechten Schule unterrichtet werden zu können. Dass diese Schülerinnen und Schüler auf Grund des langen Schulweges kaum ein soziales Leben ausbilden können, wird dabei vollkommen vergessen. Schon durch diese Situation werden sie ausgegrenzt.

DIE LINKSFRAKTION setzt sich für eine inklusive Lösung ein: Alle SchülerInnen sollen das Recht haben, einen gleichwertigen Schulabschluss erhalten zu können. Das Prinzip „Eine Schule für alle“. Jede Schule muss genügend Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie eine barrierefreie Ausstattung haben, so dass auch Schülerinnen und Schüler mit Behinderung an einer Regelschule unterrichtet werden können.

Der Europarat hat in einer Sitzung fraktionsübergreifend eine Resolution beschlossen, dass in allen Schulen, SchülerInnen mit Behinderung Zugang haben, und unterrichtet werden können.

Ich war im April in einer schwedischen Kleinstadt – ein viertel so groß wie Trier – alle Schulen waren behindertengerecht eingerichtet, keiner wurde exkludiert. 

Schülerinnen und Schüler mit Behinderung wurden akzeptiert und von ihrem Schulkameraden im Lernen unterstützt. Vielleicht sollten wir das Ende der Treverer-Schule als einen Aufbruch nutzen, unsere Regelschulen inklusiv zu gestalten und Kinder mit Behinderung nicht weiter auszugrenzen.

Marc-Bernhard Gleißner

(Mitglied im Dezernat II – Ausschuss)