Keinen Sportverein vernachlässigen

Paul Hilger

Am vergangenen Dienstag wurden die Ergebnisse einer Studie zur Sportentwicklung in Trier und Umgebung präsentiert. Diese baute auf einer Umfrage auf, die die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Während ausgiebig eher nebensächliche Fakten über die einzelnen Sportvereine vorgestellt wurden, sind konkrete Probleme, insbesondere die der Kleinstvereine, kaum berührt worden.

Die Tatsache, dass wenige ehrenamtliche Mitglieder vorhanden sind und der Zustand einiger Sportstätten beklagenswert ist, wurde nicht mit dem Plenum diskutiert. Die Befragung der Vereine selbst muss ebenfalls kritisch betrachtet werden. Denn eine Befragung, die im Wesentlichen die Antworten vorgibt, verzerrt die Wirklichkeit und schränkt eine echte Problemartikulation erheblich ein.

Stattdessen ist es wichtig, besonders auf die Probleme der kleinen und mittleren Vereine einzugehen und ihren individuellen Förderungs- und Unterstützungsbedarf zu erfragen. Diese sind es nämlich in der Regel, die sich am häufigsten für eine Vermittlung von Toleranz, Respekt und Fairness im Sport einsetzen. Solche Werte dürfen nicht zugunsten von Profitmaximierung und Kommerzialisierung entfallen.

Jeder einzelne Sportverein ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders und verdient eine gleichwertige Behandlung. Die Linke schlägt eine stärkere Vernetzung der Vereine vor und fordert die Stadt auf, die Vereine dabei zu unterstützen. So kann wertvolle Sportpolitik für die Vereine geleistet werden.