Hort oder Ganztagsschule, das ist hier die Frage

Katrin Werner

Trier befindet sich nicht mehr in Zeiten Shakespeares, doch sind die Fragen genauso exis-tenziell, wie die nach dem Sein oder Nicht-Sein. In Heiligkreuz bangt man um die Exis-tenz des an die Grundschule angegliederten Hortes. Die Stadt kündigte an, die Grundschule Heiligkreuz mit einem Ganztagsangebot auszustatten, wozu die Räumlichkeiten des Horts, der diese seit 23 Jahren nutzt, benötigt würden. Weiter heißt es in Überlegungen der Stadtteil-CDU, der Hort solle an die Trevererschule ausgelagert werden. Diese Option bietet sich dort aber erst 2015/16.

In einem offenen Brief wandte sich die Hortleiterin Marion Heintz an den Stadtrat. Warum eine seit 37 Jahren funktionierende etablierte Betreuungsmöglichkeit mit modernem pädagogischen Konzept ersetzt werden soll, versteht niemand. Außerdem vermisse man klare Aussagen der Stadt über den Erhalt oder Alternativen zur Unterbringung. Diskutiert wird alles, von der Schließung des Hortes über eine Verlegung bis hin zu einer Kombination aus Ganztagsschule und Hort. Zu Gewissheit und Sicherheit bei den Betroffenen trägt dies sicher nicht bei. Die Linksfraktion spricht sich daher klar dagegen aus, bestehende gute Betreuungseinrichtungen zu ersetzen oder zu schließen. Sie macht sich stark für den Erhalt und den Ausbau notwendiger Betreuungseinrichtungen, die den Bedürfnissen von Eltern und Kindern entsprechen.

Besonders wichtig ist das Betreuungsangebot außerhalb der Schul- und Ferienzeiten. Gerade berufstätige Eltern und Alleinerziehende sind darauf angewiesen. Was die Diskussion zur Schulentwicklung in Trier braucht, sind klare Positionen. Von städtischer Seite kann davon keine Rede sein. Die Linksfraktion ist gegen Schließungen und für den Erhalt und Ausbau von Schulen und Betreuungsplätzen.

Katrin Werner