Gut älter werden in Trier

Theresia Görgen

Trier muss dringend Verantwortung für eine gute Pflege übernehmen, weil sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren dynamisch verändert. Die Zahl alter, besonders aber hochbetagter Menschen wird stark steigen. So wird sich dadurch auch der Anteil der Menschen mit Pflegebedarf deutlich erhöhen. Hochbetagte Menschen müssen eher mit gesundheitlichen Risiken und Einschränkungen rechnen. Bei gleichzeitig veränderten familiären Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten heißt das, dass die notwendigen Pflegekapazitäten angepasst werden müssen.

Die neue Pflegestrukturkommission wird genau an diesen Herausforderungen arbeiten. Die Nachfrage nach neuen Wohn-, Lebens- und Versorgungsformen nimmt zu. Der sozialraumorientierte Ansatz setzt bei den Interessen und dem Willen der Menschen an, denn sie wollen in ihrem Wohnumfeld bleiben. Hierzu muss die Infrastruktur vor Ort so umgestaltet werden, dass mehr soziale Teilhabe möglich ist. Der Markt allein kann mit dem Angebot großer gewinnorientierter und lukrativer Pflegeheime diesen Anspruch nicht umsetzen. Trier ist aufgefordert, diese Zukunftsaufgaben nicht zu verschlafen.

Wohnen und Leben im Alter ist eine der sozialen Gestaltungsaufgaben, die, wird sie verantwortungsvoll übernommen, auch zu belastbaren Pflegestrukturen führt. Mit bezahlbarem Wohnraum, mit zukunftsweisenden Wohnprojekten und der Quartiersentwicklung in den Stadtteilen muss sich Trier beschäftigen, damit informelle, nachbarschaftliche und familiäre Unterstützungsformen zusammen mit professionellen Angeboten, mit Wohn- und Hausgemeinschaften, die ein Leben fast wie zu Hause ermöglichen, für viele ältere Menschen möglich sind. Wir setzen uns dafür ein, dass diese dezernatsübergreifende Querschnittsaufgabe umgesetzt wird.