Freier Träger in Not

Linksfraktion Trier

„Jugend- und Sozialarbeit in Trier – Quo vadis?” lautete der Titel eines Diskussionsforums, zu dem Liga und Stadtjugendring in das Jugendzentrum Mergener Hof eingeladen hatten. Grund war die anhaltende Diskussion über die Entscheidung von Stadtvorstand und Rat, bei den Zuwendungen an die freien Träger der Jugendhilfe in diesem Jahr pauschal fünf Prozent oder 168.000 Euro zu kürzen.

Die Linksfraktion hatte den damaligen Beschluss nicht mitgetragen, weil er eine rabiate Kürzung im Sozialbereich ist und nur eine Erfüllungsmaßnahme zum Kommunalen Entschuldungsfonds (KEF) darstellt. Dieser Zusammenhang wird zwar immer bestritten, es ist aber so, dass der KEF und Kürzungen im Sozialbereich miteinander in Beziehung stehen. Als Rechtfertigung werden laut der Verwaltung die Sparauflagen der ADD und haushalterische Zwänge genannt. Doch diese sind ja gerade ein Effekt des KEF. Diese Kürzungen im sozialen Bereich werden eine Kostenexplosion in anderen Haushaltsbereichen zur Folge haben. Viele soziale Träger (zum Beispiel die Suchtberatungsstellen) arbeiten präventiv. Die finanziellen Mittel, die hier bereitgestellt werden, sind eine wichtige Inves-tition, um Folgekosten zu minimieren oder zu vermeiden. Würden Menschen, die diese  Hilfe in Anspruch nehmen, nicht mehr ausreichend betreut werden können, hätte sich das Problem verschärft.

Die freien sozialen Träger arbeiten mit ihren Mittel schon lange am Limit. Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit sind es auch die hauptamtlichen Arbeitsplätze, die in Gefahr geraten sind. So eine Politik kann sich die „soziale Stadt“ Trier nicht leisten.

Linksfraktion im Stadtrat