Corona und die Sexarbeit

Linksfraktion Trier

Corona trifft viele Branchen sehr hart, eine davon ist die Sexarbeit. Durch die Pandemie ist die Ausübung de facto verboten. Es wäre aber naiv, zu denken, dass Sexarbeit nicht stattfindet, nun leider in illegalen und unsichereren Gefilden.
In unserer digitalen Fraktionssitzung vom 30. November durften wir Vertreterinnen zum Thema als Gäste begrüßen. Dabei ging es neben den Auswirkungen des coronabedingten Praxisverbotes vor allem um die Situation der Frauen in Trier und den seit Jahren heftig diskutierten Straßenstrich.

Wechsel in die Gottbillstraße

Im April dieses Jahres stellten wir gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Antrag, der dazu dienen soll, die Situation für Sexarbeiterinnen auf dem Straßenstrich in der Ruwerer Straße sicherer zu machen. Dazu gehören neben sanitären Anlagen auch Sichtbarkeit und sogenannte Verrichtungsboxen wie etwa in Köln schon viele Jahre erfolgreich praktiziert. Der Antrag wurde in den zuständigen Dezernatsausschuss III verschoben. Wir sind froh, dass dort vor allem durch das engagierte Wirken des Dezernenten und der Frauenbeauftragten der Stadt Trier nun eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Einigung erzielt wurde. Der Straßenstrich zieht in die Gottbillstraße und die Sicherheit der Sexarbeiterinnen wird sich verbessern.

Sexarbeit in einem illegalen Raum gefährdet die Gesundheit und das Leben von Frauen in hohem Maße. Uns wird es auch in Zukunft ein großes Anliegen sein, die Situation der Frauen vor Ort zu beobachten und zu begleiten. Danken möchten wir auf diesem Wege auch für die tolle und unverzichtbare Arbeit, die die zuständige Abteilung des Gesundheitsamts und die Trierer Beratungsstelle für Sexarbeit (ara) leisten.