Anfrage: Situation Obdachloser im Winter

Frage 1:  Wie viele von Obdachlosigkeit betroffene Menschen gibt es nach Kenntnis der Stadtverwaltung in Trier?

Antwort auf die Frage 1:  

Derzeit halten sich in Trier ca. 15 Personen ohne festen Wohnsitz auf. Angebote zur Übernachtung werden durch diesen Personenkreis nicht oder nur sporadisch angenommen.

Frage 2: Wie hoch ist die Auslastung der Trierer Obdachlosen-Einrichtungen?

Antwort auf die Frage 2:

Während in den Wintermonaten durchschnittlich bis zu 30 Männer im Benedikt Labre Haus übernachten, sinkt die Zahl in den sonstigen Monaten auf ca. 18 bis 20 Übernachtungen. Im Haltepunkt des Sozialdienstes Katholischer Frauen übernachten im Schnitt 5 bis 6 Frauen. Die dortige Belegung ist über das Jahr verteilt meistens gleichbleibend.

Frage 3: Gibt es in Trier einen Kältenotruf oder ist eine Einrichtung eines solchen Angebots geplant?

Antwort auf die Frage 3:

Der Kontakt zu den auf der Straße lebenden Menschen ist durch die Straßensozialarbeit der Stadt Trier und den Partnern der freien Verbände eng, insbesondere in den Wintermonaten. Verschiedene Optionen, wie die Einrichtung eines Kältebusses und die Aufstellung eines Aufenthaltszeltes werden derzeit im Arbeitskreis Obdachlosigkeit konkret diskutiert. Über die vorhandenen Angebote wird auch mittels Informationsblätter in verschiedenen Sprachen mit konkreten Hilfsangeboten - Anschrift, Wegebeschreibung, Telefonnummer für Notfälle - unterrichtet. Insoweit besteht die Möglichkeit, telefonisch Kontakt mit Hilfsangeboten aufzunehmen. Das Problem wird nicht in fehlenden Angeboten gesehen, sondern in der Überzeugung zur Annahme der vorhandenen Möglichkeiten.

Frage 4: Welche weiteren Angebote gibt es in Trier für Obdachlose insbesondere zur kalten Jahreszeit?

Antwort auf die Frage 4:

Das Netzwerk der sozialen Hilfen für obdachlose Menschen in der Stadt Trier umfasst im Schwerpunkt:

- die Einrichtungen des Caritasverbandes zur Übernachtung von obdachlosen Männern sowie zur Durchführung resozialisierender Maßnahmen; Teestube zur Tagesbetreuung,

- die ambulante Fachberatung des Caritasverbandes für wohnungslose Menschen,

- die Einrichtung zur Übernachtung von obdachlosen Frauen, der Café Haltepunkt des Sozialdienstes Katholischer Frauen zur Tagesbetreuung,

- Streetworkangebote durch die Verwaltung und den Caritasverband,

- das Gesundheitszimmer des Brüderkrankenhauses zur medizinischen Behandlung,

- die Angebote der Suchtberatung Trier „Die Tür“, Hilfen durch das Amt für Soziales und Wohnen sowie des Ordnungsamtes,

- Hilfen durch die ARGE der Agentur für Arbeit und der Stadt Trier, Hilfen durch das Gesundheitsamt,

- Hilfen durch das Mutterhaus der Borromäerinnen, Hilfestellungen durch den Club-Aktiv e.V.,

- Hilfen zur Versorgung obdachloser Jugendlicher durch den Caritasverband, den SKF und der Abteilung Wohnen des Amtes für Soziales und Wohnen. Für den Kreis junger Menschen wird derzeit eine neue Hilfestruktur aufgebaut. Kern des Angebotes ist die Herrichtung des ehemaligen städtischen Wohnhauses in der Gneisenaustraße als spezielle Wohnform für den Personenkreis.

- Weiterhin der Aufruf an die Öffentlichkeit: „In Trier muss niemand auf der Straße leben und erfrieren“. Soweit meine Ausführungen.