Gemeinsamer Antrag „Mögliche Maßnahmen im Sinne einer angemessenen Gedenk-, Mahn- und Erinnerungskultur für von Missbrauch Betroffen“

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Leibe,

 

für die Sitzung des Trierer Stadtrats am 26.09.2023 stellen die Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen, Die Linke und Die Fraktion den folgenden Antrag:

 

Der Stadtrat möge beschließen:

Die Stadtverwaltung wird gebeten, unter Einbeziehung der Betroffenen mögliche Maßnahmen

zu entwickeln, die einer Dokumentation sowie einem angemessenen mahnenden Gedenken

an die Fälle körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt in Räumen der Kirche dienen können.

Dieses Gedenken muss nicht notwendigerweise an dem Standort des Platzes „Platz-der-Menschen­würde“ erfolgen, da das auf dem Platz bereits existierende Mahnmal für deportierte Sinti und Roma nicht in den Hintergrund gedrängt werden soll. Mögliche Maßnahmen sollen dem Stadtrat dann vor­gestellt und ggf. von diesem beschlossen werden.
 

Begründung:

Viele Missbrauchsopfer wünschen sich ein präsentes und sichtbares Zeichen dafür, dass auch die

Zivilgesellschaft sie endlich vorbehaltlos anerkennt und ihnen ermöglicht, dadurch einen Teil ihrer

Würde zurückzuerlangen. Der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld hat deshalb in der Sitzung vom 25.04.2023 einen Beschluss zur Prüfung möglicher Maßnahmen im Sinne einer angemessenen Ge­denk-, Mahn- und Erinnerungskultur für von Missbrauch Betroffene gefasst. Der Vorschlag wird in die­sem Antrag aufgegriffen. Von Seiten der Opfervereinigung MissBiT wurde gegenüber des Ortsvorste­hers von Trier-Mitte/Gartenfeld eindeutige Zustimmung zu diesem Vorschlag signalisiert.
 

Mit freundlichen Grüßen,

gez.
Nancy Rehländer
Sprecherin für Bürgerbeteiligung,
Haushalt und Finanzen
Fraktion B 90/Die Grünen

gez.
Marc-Bernhard Gleißner
Fraktionsvorsitzender
Linksfraktion

   gez.
Robin Schrecklinger
Fraktionsvorsitzender
Fraktion Die Fraktion