Ergänzungsantrag zu Ö 2.4: 331-2/2022 “Gesund und gut versorgt altern – Pflegestruktur in Trier weiter stärken“
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Leibe,
wir bitten Sie den folgenden Ergänzungsantrag (Ergänzung kursiv) in die Tagesordnung aufzunehmen, um damit einen Begleitbeschluss zu ermöglichen.
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Stadt Trier übernimmt die Trägerschaft am dritten Pflegestützpunkt in Trier, dessen Trägerschaft der ökumenischen Sozialstation im letzten Jahr ausgelaufen ist. Die nach Abzug der 80%igen Landesförderung verbleibenden Kosten sind aus dem laufenden Haushalt zu bewältigen.
Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, beim Land einen Antrag zur Aufnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt in das Landesprogramm „Gemeindeschwester Plus“ zu stellen.
Die Stadt Trier evaluiert - u.a. anhand einer demographischen Analyse der aktuellen Bevölkerungsstruktur - ob das breite und differenzierte Aufgaben- und Unterstützungsspektrum von vier Pflegestützpunkten für Trier ausreichend erfüllt werden kann.
Begründung:
Die Fachkräfte der Pflegestützpunkte haben einen umfänglichen Beratungs- und Unterstützungsauftrag. Sie machen sich ein Bild über den Hilfe- und Pflegebedarf sowie über die Wohnsituation der betroffenen Person. Gemeinsam mit dem hilfebedürftigen Menschen und dessen Angehörigen erarbeiten sie einen individuellen Hilfeplan. Meist geschieht dies im Rahmen eines Hausbesuches. Die Betroffenen entscheiden selbst, welches der verfügbaren Angebote sie in Anspruch nehmen möchten.
Das kostet viel Zeit und bei der Zuständigkeit für 19 Ortsbezirke, bedeutet das eine hohe Belastung für die Fachkräfte und für die Ratsuchenden z.T. längere Wartezeiten bzw. auch der Verzicht auf einen Hausbesuch.
Das bedeutet z.B. für den Ortsbezirk Pfalzel, bei 14 % 60-70-Jährigen und ca. 19 % über 70-Jährigen, dass ca. 1150 der Pfalzeler:innen im Bedarfsfall schnelle Unterstützung und Beratung brauchen.
Rechnet man das Ganze einmal hoch auf die gesamte Stadt, kommt man auf rund 26 000 Menschen, die über 60 Jahre alt sind und die bei Bedarf in einem der vier Stützpunkte Unterstützung und Beratung einholen. Zuständig sind die Stützpunkte jedoch auch für alle anderen Altersgruppen, die aus gesundheitlichen Gründen - z.B. nach einem Unfall oder bei einer schweren Erkrankung - Beratung und Unterstützung benötigen.
Unserer Meinung nach bräuchte Trier mindestens 1 oder 2 Stützpunkte mehr, damit niederschwellige Beratungsangebote und Hausbesuche, so wie im Konzept vorgesehen, auch stattfinden können.
Deshalb findet die Linksfraktion es notwendig, zu evaluieren, ob das Angebot an Pflegestützpunkten in Trier, den Bedarf decken kann.
gez. Theresia Görgen
sozialpolitische Sprecherin